Dr. Alexandre Strasny 
_______________  DER KLEINE HEILPRAKTIKER   _______________
Ein Handbuch für passionierte Heilpraktiker und beharrliche Patienten  

Inhalt  
Krank geworden    Woher die Krankheiten kommen   Diäten   Reinigung   Phytotherapie  Physiotherapie    Akupressur   Selbst ist der Bioenergetiker   Yoga  
Dann gehe ich mal zum Heilpraktiker
     Alternativen Diagnostik  
Akupunktur    Massage   Manuelle Therapie    Psychotherapie    Homöopathie   
Bioenergotherapie    Ganz alternative Methoden

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Krank geworden. Was tun?

Es gibt keine hoffnungslosen Situationen.
Aus jeder gibt es einen Ausweg - oder sogar zwei.

Illusztraciok: Viktor KononenkoEine Krankheit kann einen unerwartet treffen: akute Schmerzen in der Herzgegend, schneidende Schmerzen im Magen, schwarzer Stuhlgang, ein plötzlicher Schwächeanfall, 40 Grad Fieber, Lähmungserscheinungen, Hautausschlag, Atemnot…

Meistens verschlechtert sich jedoch unser Gesundheitszustand allmählich. Man spürt mal leichte Stiche im Herzen. Dann lassen sie wieder nach. Macht nichts, denkt man, das war ja auch früher schon mal. Nach einer Woche kommen die Stiche wieder, aber etwas stärker. Na so was… vielleicht sollte man doch zum Arzt gehen. Und so überlegt man dann: „Gehe ich morgen hin? Oder doch lieber übermorgen? Morgen habe ich einen schweren Tag. Ich habe einfach keine Zeit… Außerdem hatte ich eigentlich zwei Wochen lang keine Schmerzen. Aber heute, warum tut es ausgerechnet heute schon seit dem frühem Morgen wieder weh?“

Wenn es keine simple Erkältung ist, dann reagiert man meistens panisch auf die ersten Anzeichen einer Krankheit: „Bin ich wirklich krank geworden? Warum ausgerechnet ich? Und zu einem so unpassenden Zeitpunkt… Vielleicht habe ich Krebs?“

Wir alle sind etwas hypochondrisch - die einen mehr, die anderen weniger. Und wenn wir krank werden, versucht unser Verstand, entweder diesen unangenehmen Umstand zu verdrängen, oder er läutet alle Alarmglocken so ohrenbetäubend laut, dass wir nicht mehr in der Lage sind, an etwas anderes zu denken. Und das ist auch gut, wenn unser Verstand Alarm schlägt. In der Medizin gibt es eine Regel: Besser auf Nummer Sicher gehen, als alles auf die leichte Schulter nehmen. Ich rate nicht nur den Ärzten, sondern auch den Patienten, sich an dieses Prinzip zu halten.

Was tun, wenn man krank wird?

Vor allem nicht in Panik geraten. Aus jeder Situation gibt es einen Ausweg, oder sogar zwei. Sicher, Sie stehen vor einem neuen Problem, das Sie lösen müssen. Oder haben Sie etwa damit gerechnet, Ihr ganzes Leben problemlos zu verbringen? Würden Sie es bevorzugen, wenn an Ihrer Krankheit jemand anderes leiden würde? Ihr Nachbar zum Beispiel. Oder dieser Passant, oder, sagen wir, jemand, den Sie niemals gekannt und gesehen haben?

Im Leben ist es einfach so, dass keiner von uns vor irgendeiner Krankheit völlig sicher ist, nicht einmal vor einer Krankheit, die es niemals zuvor in der Familie gab.

Was ist der nächste Schritt? Natürlich zum Arzt gehen.

 

Der Weg zum Arzt

Es gibt Menschen, die großen Gefallen daran finden, zum Arzt zu gehen: Im Wartezimmer tauschen sie Neuigkeiten aus, sie plaudern über eine Fernsehserie und dem Arzt schildern sie neue, wichtige Details des gestrigen Stuhlgangs und seiner Besonderheiten... Die meisten von uns aber gehen nur dann zum Arzt, wenn es wirklich keinen anderen Ausweg mehr gibt. Denn so groß ist das Vergnügen auch wieder nicht: Womöglich wird bei der Untersuchung in den Finger gestochen, weil eine Blutprobe fällig ist. Beim Röntgen wird man bestrahlt und, Gott bewahre, bei einer Gastroskopie muss man auch noch einen Schlauch schlucken. Aber eigentlich geht es darüber hinaus. Denn ein Arztbesuch erinnert uns auch immer daran, dass wir gesundheitliche Probleme haben, dass wir nicht ewig leben werden und dass wir nicht wissen, wie lange wir es noch machen werden. Von unserem Bewusstsein und von unserem Unterbewusstsein wird der Arzt unterschiedlich gesehen. In unserem Bewusstsein ist der Arzt ein Hüter der Gesundheit, der uns von allen Krankheiten heilen und unser Leben verlängern soll. In unserem Unterbewusstsein aber ist der Arzt nichts anderes als eine symbolhafte Mahnung an den Tod. Deshalb schätzen und achten wir die Ärzte einerseits. Andererseits aber wünschen wir uns, sie so selten wie möglich zu sehen. Wir wollen nicht, dass sie uns durch ihre bedeutungsschwere Erscheinung an so etwas gemahnen.

Aber wenn man krank geworden ist, wird man zum Arzt gehen müssen, ob man will oder nicht, ob es angenehm ist oder nicht. Letztendlich will man sich doch Klarheit darüber verschaffen, was los ist. Mit anderen Worten: Man will seine Diagnose erfahren. Diagnosen stellen die Ärzte sehr gern. Sie können einfach nicht anders, als einem Patienten eine Diagnose zu stellen, auch wenn es nichts zu diagnostizieren gibt.

Es gibt unterschiedliche Diagnosen, besser gesagt, unterschiedliche Krankheiten: gefährliche und ungefährliche, heilbare und unheilbare, Krankheiten, die von allein vergehen oder die nur durch eine Operation zu besiegen sind. Wie erfahren Sie, zu welcher Art Ihre Krankheit gehört? Indem Sie Fragen stellen! Lassen Sie sich genau informieren. Seien Sie aufdringlich. Mag sein, dass Ärzte keine Fragen mögen. Machen Sie aber nicht das, was die Ärzte mögen, sondern das, was für Sie wichtig ist. Deshalb sollten Sie sich bereits vor dem Arztbesuch fest vornehmen, folgende Fragen zu stellen: An was bin ich erkrankt? Wie gefährlich ist das? Ist diese Krankheit vollständig zu heilen oder muss ich mich darauf einstellen, dass sie immer wieder auftreten wird? Was soll ich tun, um so schnell wie möglich gesund zu werden?

Je beharrlicher ein Patient ist, desto genauer wird er vom Arzt untersucht. Genieren Sie sich nicht!

Nun denn, wie geht es nach der Untersuchung weiter?

Wenn Sie Glück haben, dann erweisen sich die Schmerzen in der Herzgegend nicht als Angina pectoris, sondern einfach als eine Zwischenrippenneuralgie, die akuten Schmerzen im Unterleib als leicht kurierbare Harnblasenentzündung und die Leberschmerzen als Krämpfe der Gallenwege. Der Arzt stellt Ihnen ein Rezept aus, und Sie werden auch ohne Hilfe irgendwelcher Heilpraktiker bald wieder gesund.

Sie können aber auch Pech haben. Ein etwas trockener Mund kann sich als Diabetes herausstellen, die kaum zu spürende Schwäche im Arm als Störung des Gehirnkreislaufs und eine Verhärtung in der Brust als bösartiger Tumor. Obwohl Sie sich eigentlich nicht besonders krank fühlten, ist es nicht ausgeschlossen, dass Sie etwas später zu Hause anrufen müssen, um Ihren Verwandten mitzuteilen, in welchem Krankenhaus auf welcher Station Sie besucht werden können. In diesem Fall ist nicht zu spaßen: Keine Hausmittel und keine Heilpraktiker!

Aber höchstwahrscheinlich wird es darauf hinauslaufen, dass der Arzt auf Sie einen Blick wirft wie auf eine alte, verrostete Waschmaschine und dann weder ein gutes noch ein schlechtes, sondern ein nichtssagendes Urteil abgibt. „Haben Sie oft Kopfschmerzen? Beruhigen Sie sich. Es ist nichts Ernsthaftes. Ich verschreibe Ihnen Tabletten. „Kopfweh-Ade“ wird Ihnen helfen. Wo habe ich jetzt meine Brille… Ah, Sie haben auch noch Verstopfung… So was… Haben Sie bereits „Abfuhrin“ probiert? Das hat schon vielen geholfen. Wenn es bei Ihnen keine Wirkung hat, dann probieren wir etwas anderes…. Heute ist es irgendwie schlagartig kälter geworden… Ach, sind Sie noch da? Wie? Die Schmerzen in der Wirbelsäule lassen nicht nach? Dann hüten Sie ein paar Tage das Bett. Ich schreibe Sie krank.“

Leider hilft oft weder „Kopfweh-Ade“ noch „Abfuhrin“ noch Krankschreiben. Genau in solchen Fällen können Heilpraktiker nützlich werden, die sich im Unterschied zu den Ärzten für den Patienten und nicht für seine Befunde interessieren. Für dieses Interesse verlangen die Heiler aber viel Geld. Wenn Sie gutbetucht sind, dann brauchen Sie dieses Buch nicht weiter zu lesen. Schließen Sie es und gehen Sie gleich zu einem Heilpraktiker. Wenn Sie sich aber finanziell in einem eher überschaubaren Rahmen bewegen, dann rate ich Ihnen, sich mit der populärsten Methode der Volksmedizin vertraut zu machen, die man „Hilf dir selbst“ nennt.

Dr. Alexandre Strasny 
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