Dr. Alexandre Strasny 
_______________  DER KLEINE HEILPRAKTIKER   _______________
Ein Handbuch für passionierte Heilpraktiker und beharrliche Patienten  

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Häusliche Physiotherapie


Gesundheit erflehen die Menschen von den Göttern;
Dass es aber in ihrer Macht liegt, sie zu erhalten,
daran denken sie nicht.

Demokrit 

Aus dem Griechischen übersetzt bedeutet das Wort Physiotherapie Behandlung mit naturgegebenen Mitteln. Heute ist diese Behandlungsmethode ein integraler Bestandteil der Schulmedizin: Praktisch in jeder Klinik gibt es eine Abteilung für Physiotherapie, wo man mit Elektrizität, Magnetfeldern, Strahlung, Ultraschall und Laser arbeitet. So ist es heute. Früher aber sorgten die Menschen für ihre Gesundheit mit Sonnenlicht, Wärmflaschen, Bädern, Schröpfköpfen, Umschlägen, Abreibungen, Darmeinläufen, Lehm, Sand und Leibesübungen. Diese Prozeduren sind wohl die wirksamsten Volksheilmittel der Physiotherapie.

Ihnen könnte jetzt die Frage kommen: „Wozu soll man sich anstrengen und zu Hause Physiotherapie machen, wenn es einfacher ist, zum Arzt zu gehen, von dem man gründlich und kompetent behandelt wird?“

Ich beantworte diese Frage.

Erstens werden in den Arztpraxen nur die üblichen, konventionellen Verfahren der Physiotherapie angeboten. Die Volksheilmethoden hingegen kennen die Ärzte heute nicht mehr und wollen sie auch nicht kennen.

Zweitens muss man nach den meisten physiotherapeutischen Prozeduren zwei bis drei Stunden ruhig liegen bleiben. In welcher Arztpraxis oder Klinik wäre das wohl möglich? Die Warteschlangen, heißt es: Es gibt viele Patienten, aber nur einen Arzt. Außerdem muss man sich selbst erst mal die Mühe machen, in die Praxis zu gehen. Und wenn Sie sich vor Lendenschmerzen nicht rühren können?

Drittens sparen Sie Ihre Zeit und Ihr Geld! Die Behandlung zu Hause ist kostenlos, und dennoch nicht weniger wirksam.

 

Elektrischer Strom statt Medikamente

 Für die Elektrotherapie braucht man ein besonderes Gerät. Es gibt zwei Arten von diesen Geräten: große und teure, die nur für die Anwendung durch Fachleute bestimmt sind, und kleine, günstige, die man zu Hause einsetzen kann und für die man keine Ausbildung braucht – es reicht schon, wenn Sie die Anleitung aufmerksam lesen. Eben diese letzteren Geräte sind für uns interessant.

Ich hatte in meiner Praxis mit beiden Geräten zu tun. Man könnte meinen, dass die Effektivität der Behandlung vom Preis der Geräte abhängt. Es ist aber nicht so! Das Geheimnis ist (jedenfalls nach meinem Eindruck), dass die preisgünstigen Geräte für zu Hause und die Geräte für Fachleute die gleiche heilende Wirkung haben. Häufig verschwinden die Schmerzen sofort!

Bei welchen Erkrankungen ist die Elektrotherapie wirksamer als andere Behandlungsmethoden? Bei den Beschwerden, die am häufigsten vorkommen: Schmerzen in der Wirbelsäule und in den Muskeln, Osteochondrose, Hexenschuss und Arthritis. Sie werden viel weniger Probleme mit der Wirbelsäule und den Gelenken haben, wenn Sie sich dieses kleine Gerät kaufen. Und Sie werden leicht lernen, wie man damit umgeht.

 

Heilung durch Magnetismus

Bis heute weiß niemand genau, wie das Magnetfeld heilt. Aber dass es heilt, steht außer Zweifel. Vor allem ich bezweifle es nicht. Ich freue mich jeden Tag darüber, dass ich in meinem Behandlungszimmer ein kleines altes Gerät für die Magnetfeldtherapie habe. Meine Kollegen haben es „Traktor“ getauft. Doch diese scherzhaft-spöttische Bezeichnung hält sie nicht davon ab, dass sie ihre Patienten dazu auffordern, sich in die Warteschlange für dieses Gerät einzureihen. Meine Kollegen nehmen es auch selbst gerne in Anspruch, wenn sie Probleme mit der Wirbelsäule oder den Gelenken haben. Denn seine Wirksamkeit ist erstaunlich.

Das heilende Magnetfeld kann nicht nur mit Hilfe von Geräten erzeugt werden, sondern auch mit Hilfe von magnetisierten Eisenstückchen, die in Form von Scheiben, Armbänder oder Klips hergestellt werden. Die heilende Wirkung des Magnetfeldes ist milder als die der Elektrizität. „Sofortige Genesungen“ kommen aber seltener vor (es sind 5 bis 7 Sitzungen nötig), aber wenn die Krankheit vergeht, dann in der Regel für lange Zeit. Das Magnetfeld kann auch bei einer höheren Anzahl von Beschwerden angewendet werden: Es hilft nicht nur bei Schmerzen in der Wirbelsäule und in den Gelenken, sondern auch bei Entzündungen, Hypertonie, Varikose, Magengeschwüren, Unterschenkelgeschwüren und Ödemen. Die Magnetelektroden kann man im Unterschied zu den Elektroelektroden auch an mit Kleidung bedeckte Körperteile anlegen. Magnetisierte Armbänder am rechten Arm können Kopfschmerzen, Müdigkeit und Schlaflosigkeit wesentlich verringern; am linken Arm getragen, lindern sie Herzschmerzen. Magnetklipse werden für 10 bis 15 Minuten an die Ohrmuschelpunkte angelegt, die ich Ihnen im entsprechenden Kapitel dieses Buches vorstelle.

 

Heilende Lüfte

Auch die Luft kann heilen. Mit Kindern, die ein schwaches Immunsystem haben oder die an Allergien leiden, sollte man im Sommer ans Meer fahren, weil die Meeresluft das beste Heilmittel für sie ist. Die Wirkung dieses Mittels hält in den kleinen Körpern bis zum Frühling an. Menschen, die an Bronchialasthma leiden, wissen, dass ihnen der Aufenthalt in einer Salzhöhle oder einem Nadelwald gut tut. Bei Kopfschmerzen braucht man ganz einfache, aber reine Luft - ohne städtische Zusätze.

Sowohl in Europa als auch auf den anderen Kontinenten gibt es zahlreiche Kurorte fürs „Atmen“, die so genannten Luftkurorte. Wenn Sie sich einen Aufenthalt an einem dieser Kurorte leisten können - bestens. Wenn aber nicht, dann lassen Sie den Kopf nicht hängen! Denn es gibt günstige Geräte, die man Ionisatoren nennt. Sie imitieren Meeres-, Wald- und auch Höhlenluft. Das Gerät wird Ihnen natürlich Hawaii nicht ersetzen können, aber in der Not frisst der Teufel Fliegen, wie man zu sagen pflegt.

Es gibt noch eine einfachere Möglichkeit, frische Luft in Ihre Wohnung zu holen. Dafür brauchen Sie einen Beutel Heilkräuter. Diese Kräuter werden nicht als Tee zubereitet, sondern im geöffneten Beutel ausgelegt, im Schlafzimmer zum Beispiel. Im Winter ist es besser, den Beutel auf den Heizkörper zu legen. Im Sommer ist es egal, wo er liegt. Wenn Sie Müdigkeit empfinden, nehmen Sie Nelke, Lorbeerenblätter, Beifuß, Salbei, Jasmin oder Lavendel. Wenn Sie zu aufgeregt oder aufgedreht sind, helfen Ihnen Baldrian, Kamille und sogar Orangen-, Mandarinen-, oder Zitronenschalen. Die Minze ist ein „Allzweckschnüffelkraut“: Sie kann in beiden fällen eingesetzt werden. Wenn Sie ein paar Seiten zurückblättern, finden Sie die Rezepte aus der Phytotherapie, die bei verschiedenen Krankheiten angewendet werden. Wenn Sie kein Teetrinker sind, legen Sie die beschriebenen Kräutermischungen offen aus. Wenn Sie ihre Düfte einatmen, werden Sie die gleiche heilende Wirkung haben.

 

Licht ist nicht Schatten

Unter den Lichtheilverfahren der Physiotherapie eignen sich zwei am besten für die Anwendung zu Hause, und zwar die Bestrahlung mit Ultraviolett- oder Infrarotlicht. Die Lampen dafür kann man in einem Geschäft kaufen, beide sind nicht teuer und leicht zu bedienen.

Ultraviolett ist der Anteil des Lichts, der für die Hautbräunung verantwortlich ist. Die bräunliche Haut ist nur die äußere Wirkung. Die physiologische Wirkung – die Hauptwirkung – aber besteht in der Steigerung der Immunität. Deshalb sollten Menschen, die für Erkältungen anfällig sind, sich zu Hause mit ultraviolettem Licht bestrahlen oder ein Solarium aufsuchen. Dies gilt besonders für Kinder. Auch bei Bronchialasthma, chronischer Tonsillitis (Mandelentzündung), tuberkulöser Polyarthritis ist eine Ultraviolettbehandlung angesagt.

Im Unterschied zum Ultraviolettlicht steigt bei der Behandlung mit Infrarotlicht die Temperatur an der bestrahlten Körperstelle, der Stoffwechsel wird intensiviert und der Blutkreislauf dadurch gefördert. Die Zellen vermehren sich schneller (bei Tumoren nicht anwenden!), bei chronischen Entzündungen regeneriert sich das Gewebe, Verletzungen heilen schneller und die frischen Narben nach einer Operation verschwinden.

 

Kalt, kalt, kalt… warm!

Wer kennt dieses Spiel nicht? So schreien Kinder, wenn jemand ein im Zimmer verstecktes Spielzeug sucht. Auch die Physiotherapeuten spielen nach den gleichen Regeln, wenn sie nach der versteckten Gesundheit suchen. Nur schreien sie nicht, sondern sie greifen auf die Wärme- und Kältebehandlung zurück, die sich mit Hilfe von Wasser, Fango, Sand, Paraffin und Eis durchführen lässt.

„Beschmieren Sie mich mit Schlamm!“ Dieser Satz kann entweder von einem Masochisten oder einem Physiotherapie-Patienten stammen. Aufgewärmter Schlamm (Wasser und Sand) beeinflusst die Thermorezeptoren, erweitert die Oberflächengefäße und verengt reflektorisch die Gefäße der Organe in der Bauchhöhle. Dadurch verschwindet das gestaute Blut aus Leber, Milz und Darm. Die Nierengefäße aber verengen sich aus irgendeinem Grund nicht, sondern weiten sich aus, wodurch sich der Blutfluss in den Nieren verbessert. Bei einer örtlichen Kühlung, zum Beispiel mit Eis, Kühlbeutel oder Kälteverband, die man bei Entzündungen oder Verletzungen vornimmt, werden die Schmerzimpulse gehemmt.

 

Ein Königreich für ein Glas Wasser!

So rufen gewöhnlich Hochstapler aus, die natürlich kein „Königreich“ haben. Und in der Physiotherapie wird Wasser nicht nach Gläsern gemessen, sondern nach Schüsseln und Badewannen. Die Hydrotherapie wird in Form von Güssen, Abreibungen, Packungen, Bädern, Kompressen oder Duschen durchgeführt. Kaltes Wasser regt das Nervensystem an, warmes Wasser beruhigt es. Deshalb ist es besser, in der Früh zur Aufmunterung eine kühle Dusche zu nehmen. Und nach einem warmen Bad am Abend werden Sie gut schlafen können.

 

Praktische Ratschläge

Ich möchte Ihnen einige physiotherapeutische Behandlungen empfehlen, die man zu Hause durchführen kann und auch sollte. Die meisten von ihnen sind konventionelle, vielfach erprobte Volksheilmethoden: Bäder, Kompressen, Spülungen, Inhalationen, Schröpfköpfe. Es gibt aber auch ziemlich exotische Methoden: Eiertherapie, Föhntherapie, Weckertherapie oder Heilverfahren, bei denen als wichtigstes medizinisches Instrument einen Kindernachttopf benutzt wird. Ich werde Ihnen auch Heilmittel (ja, ja) aus Nägeln oder Behandlungen unter Anwendung eines heißen Bügeleisens (furchtbar!) vorstellen. Keine Angst. Keine dieser Aktionen wird Ihnen schaden. Auch wenn Sie sie nicht ganz korrekt ausführen. Ich habe versucht, nur die Methoden auszusuchen, für die es ausreichend ist zu lesen, was hier geschrieben steht. Meine Ratschläge werden zwar wahrscheinlich nicht immer die Anweisungen Ihres Arztes ersetzen können, sie werden diese aber gut ergänzen und Ihre Genesung beschleunigen.

 

  Gegen Stress

Ein Beruhigungsbad.

Für dieses Bad benötigen Sie Blätter von Minze, Salbei und Birke. Nehmen Sie davon jeweils zwei Esslöffel, vermischen Sie diese und gießen Sie zwei Liter kochendes Wasser darüber. Lassen Sie das Ganze ein bis zwei Stunden ziehen, danach durchsieben. Gießen Sie die Flüssigkeit in eine Badewanne mit warmem Wasser. Nehmen Sie dieses Bad zwei Mal in der Woche vor dem Schlafengehen.

 

Gegen Nervenanspannung

Beruhigende Aerosoltherapie unter Anwendung von Kräutern.

Nehmen Sie jeweils 50 Gramm Minzeblätter, Hopfendolden und Thymian. Vermischen Sie die Zutaten und legen Sie sie in eine passende Schachtel. Im Winter öffnen Sie die Schachtel mit den Kräutern und stellen Sie sie auf den Heizkörper. Im Sommer lassen Sie sie über Nacht in Ihrem Schlafzimmer offen stehen. Die Dauer der Therapie beträgt zehn bis vierzehn Tage. Sie können die Behandlung einen Monat später wiederholen. Vergessen Sie dabei nicht, die alten Kräuter durch frische auszutauschen.

 

Gegen Schlaflosigkeit

Wenn Sie schlecht einschlafen können, machen Sie vor dem Schlafengehen einen Spaziergang. Danach nehmen Sie ein warmes Fußbad oder legen ein Heizkissen auf die Füße. Das macht schläfrig, weil Blut aus dem Kopf in den unteren Teil des Körpers fließt.

Um die Wirkung zu verstärken, legen Sie einen Stoffbeutel mit trockenen Hopfendolden unter Ihr Kopfkissen.

 

Gegen Morgenmüdigkeit

Bei der Methode, die ich Ihnen jetzt vorschlagen möchte, ist das wichtigste Physiotherapieinstrument der Wecker. Sie glauben zu wissen, wie er zu bedienen ist. Vielleicht doch nicht. Den Wecker aufziehen und die Uhrzeit einstellen kann auch ein Affe. Verzeihung, ich wollte sagen, ein Kind. Wie man aber mit Hilfe eines Weckers die Morgenmüdigkeit „heilen“ kann, erzähle ich Ihnen jetzt.

Eine volle Schlafphase dauert eineinhalb Stunden. Wenn Sie 1,5 oder 3 oder 4,5 oder 6 oder 7,5 oder 9 Stunden nach dem Einschlafen aufwachen, fühlen Sie sich munter. Wenn Sie aber nicht nach diesen Abständen aufwachen, dann sind Sie erschöpft. Also stellen Sie vor dem Schlafengehen Ihren Wecker so, dass Sie zum Ende einer Eineinhalb-Stunden-Phase aufwachen. Sie können mir aufs Wort glauben! Dieses System funktioniert einwandfrei. Davon erfuhr ich, als ich noch ein Student war. Seitdem benutze ich es, und mein Körper weiß schon längst auch ohne Wecker, wann er aufwachen soll. Und wenn er aufwacht, freut er sich über das Leben und die Welt um ihn herum.

 

Gegen Kopfschmerzen

Kompressen mit kaltem oder warmem Wasser.

Wenn Sie Kopfschmerzen haben, nehmen Sie ein Stück Stoff von ungefähr 30x30 cm und falten es vier Mal. Befeuchten Sie es mit kaltem Wasser, wringen Sie es leicht aus und legen Sie es an den Hinterkopf. Befeuchten Sie den Stoff alle drei bis vier Minuten und legen Sie ihn wieder an die gleiche Stelle. Wenn die Kopfschmerzen nicht abklingen, dann nehmen Sie warmes Wasser.

Diese Prozedur hilft, wenn die Kopfschmerzen durch einen nicht normalen Zustand der Gehirngefäße hervorgerufen wurden. Es ist sehr schwierig, nach der Art der Kopfschmerzen festzustellen, ob die Gefäße verengt oder übermäßig erweitert sind. Deshalb kann man auch nicht gleich sagen, welches Wasser man braucht, warmes oder kaltes. Versuchen Sie es und Sie werden es erfahren.

 

Gegen erhöhten arteriellen Blutdruck

Handbad mit Erhöhung der Wassertemperatur

Füllen Sie eine Schüssel mit Wasser von einer Temperatur zwischen 35 und 37 Grad. Legen Sie beide Hände ins Wasser. Füllen Sie im Verlauf von zehn Minuten immer wieder langsam heißes Wasser nach, so dass die Temperatur allmählich 42 bis 46 Grad erreicht. Lassen Sie Ihre Hände weitere fünf bis zehn Minuten im Wasser. Führen Sie diese Prozedur alle zwei Tage durch. Die ganze Kur besteht aus 7 bis 10 Behandlungen.

Heißes Wasser erweitert die Gefäße der Hände. Das Blut fließt aus anderen Körperteilen in die Hände, was zur Senkung des arteriellen Blutdrucks führt. Diese Behandlung kann man auch bei Krampfadern an den Beinen anwenden. Um die Wirkung zu steigern, kann man dem Wasser Senfmehl zufügen.
 

Fußbäder mit Senfmehl

Lösen sie in einer Schüssel mit warmem Wasser (38 bis 40 Grad) zwei oder drei Esslöffel Senfmehl auf. Stellen Sie die Füße fünf bis zehn Minuten in das Wasser. Danach waschen Sie die Füße mit warmem Wasser und trocknen sie ab. Führen Sie diese Prozedur alle zwei Tage vor dem Schlafengehen durch. Die Kur besteht aus 7 bis 10 Behandlungen.

 

Schröpfköpfe

Wenn Sie zu Hause Schröpfköpfe haben und zu erhöhtem arteriellen Blutdruck neigen, setzen Sie diese um den Nacken herum und die Wirbelsäule entlang an. Das Ergebnis ist erstaunlich.

 

Oft helfen Bäder und Schröpfköpfe, die Dosis von hypotensiven Medikamenten zu verringern und bei leichteren Fällen diese Medikamente sogar ganz abzusetzen. Man darf aber die Einnahme der Medikamente nicht nach Gefühl regeln, sondern nur aufgrund der Kontrolle des arteriellen Blutdrucks. Wenn Sie an Bluthochdruck leiden, müssen Sie – ich betone müssen! – zu Hause ein Blutdruckmessgerät haben.

 

Gegen Erkältung

Hängen Sie einen Beutel mit klein geschnittenem Knoblauch neben dem Bett auf. Man muss den Knoblauch nicht unbedingt schneiden. Knoblauch ist ein natürlicher Stimulator des Immunsystems, der dem Körper hilft, die Krankheit schneller zu überwinden. Besonders gut eignet sich diese Methode für Kinder.

 

Gegen Schnupfen

Bei diesem Rezept ist es unabdingbar, den Knoblauch zu schneiden. Zerkleinern Sie zwei Knoblauchzehen, übergießen Sie sie mit zwei Glas kochendem Wasser und geben Sie einen Teelöffel Salz dazu. Spülen Sie mit dieser Lösung mehrere Male am Tag die Nase. Wenn es Ihnen schwer fällt, diesen „Cocktail“ mit der Nase einzusaugen, befeuchten Sie damit ein Stück Watte und führen Sie diese in die Nase ein – und zwar drei bis vier Mal am Tag für 10 bis 15 Minuten.

Gegen allergischen Schnupfen hilft diese Lösung nicht, der Erkältungsschnupfen aber vergeht gleich.

 

Gegen Kieferhöhlenentzündung

Dagegen gibt es ein altes Hausmittel. Machen Sie sich ein hart gekochtes Ei. Lassen Sie es etwas abkühlen. Dann legen Sie für fünf bis sieben Minuten das noch warme Ei an die entzündeten Kieferhöhlen. Danach schälen Sie das Ei und legen es wieder für fünf bis sieben Minuten an die Kieferhöhlen. Wiederholen Sie diese Behandlung ein paar Tage morgens und abends.

 

Gegen Angina

Pressen Sie ein Glas Saft aus roher roter Rübe und geben Sie einen Esslöffel Essig dazu. Spülen Sie mit dieser Lösung den Rachen fünf bis sechs Mal am Tag. Nach jeder Spülung kauen Sie eine Scheibe Zitrone.

Antibiotika muss man zwar trotzdem nehmen, aber mit diesem zusätzlichen Mittel vergeht Angina viel schneller.

 

 

Gegen chronische Mandelentzündung

Für diese Behandlung brauchen Sie ein Physiotherapie-Gerät, das von Gott selbst konstruiert wurde. Und was ist das für ein Gerät? Die Sonne! setzen Sie sich in die Sonne, wenn sie kräftig scheint. Machen Sie den Mund auf und die Augen zu, so dass das Sonnenlicht acht bis zehn Minuten an die Mandeln dringt. Lassen Sie sie „bräunen“. Wiederholen Sie diese „göttliche“ Behandlung mehrmals am Tag.

Außerdem muss man die Mandeln abhärten. Das lässt sich mit Hilfe von Wasserspülungen erreichen. Zunächst muss die Temperatur des Wassers genau so hoch sein wie die des Körpers (36 bis 37 Grad). Aber jeden weiteren Tag muss man die Temperatur um ein halbes oder ganzes Grad senken. Sobald Sie eine eiskalte Temperatur erreicht haben, ist die Behandlung zu Ende.

 

Gegen Bronchitis

Inhalation.

Übergießen Sie einen Esslöffel Kamille mit einem Glas kochendem Wasser. Bedecken Sie sich mit einem Tuch und bleiben Sie über dem heilenden Dampf einige Minuten sitzen.

Kamille hat eine starke entzündungshemmende Wirkung und kann in vielen Fällen Medikamente ersetzen.

 

Gegen schwache Immunität

Abhärtung mit kaltem Wasser.

Nehmen Sie täglich ein Bad, und zwar auf folgende Weise:

1. bis 3. Tag. Füllen Sie die Badewanne mit Wasser von einer Temperatur zwischen 34 und 36 Grad. Bleiben Sie drei Minuten darin liegen.

4. bis 7. Tag. Die Wassertemperatur liegt zwischen 30 und 33 Grad, die Dauer des Bades beträgt zwei bis zweieinhalb Minuten.

8. bis 11. Tag. Die Wassertemperatur sinkt auf 28 bis 30 Grad, die Dauer des „Schwimmens“ beträgt ein bis zwei Minuten.

12. bis 15. Tag. Die Wassertemperatur stürzt ab auf 25 bis 27 Grad, die Dauer des „Winterbades“ beträgt eine bis eineinhalb Minuten.

16. bis 25. Tag. Die Wassertemperatur erreicht 21 bis 24 Grad, die Dauer des Bades beträgt rund eine Minute.

Senken Sie jeden Tag die Wassertemperatur ungefähr um ein Grad, so dass Sie am Ende des Monats die Temperatur von 12 Grad erreichen. Die Dauer des Bades müssen Sie zu diesem Zeitpunk auf 15 bis 20 Sekunden herabsetzen. Nicht jeder wird wahrscheinlich wie ein Pinguin im kalten Wasser plantschen wollen. Derjenige aber, der die Behandlung bis zum Ende durchzieht, wird vergessen, was eine Erkältung ist. Anstelle eines Bades kann man sich nach dem gleichen Schema duschen.

 

Gegen Nieren- oder Leberkolik

Diese Koliken entstehen, wenn sich kleine Steinchen durch die Harnleiter oder durch den Gallenblasengang bewegen. Um für diese Steinchen den Weg breiter zu machen, nehmen Sie ein krampflösendes Mittel. Legen Sie außerdem an die schmerzende Stelle ein Heizkissen und/oder nehmen Sie ein heißes Bad.

 

Gegen Harninkontinenz

Ziemlich viele Menschen wenden sich an mich, die Schwierigkeiten mit den Blasenschließmuskeln haben. Bei diesen Menschen tritt der Harn ständig tröpfchenweise aus. Es ist zwar schwierig, Menschen mit diesem Leiden durch Hausmittel zu helfen, aber dennoch möglich. Und zwar sollte man täglich den Unterleib und die Beine mit kühlem Wasser übergießen. Durch diese Behandlung werden die Schließmuskeln angeregt und gestärkt.

 

Gegen Hämorrhoiden

Bei Hämorrhoiden ist es in erster Linie wichtig, den Stuhlgang zu normalisieren. Er soll täglich auftreten und die Knoten nicht verletzen. Die Entzündung der Knoten kann man auf folgende Weise hemmen. Wundern Sie sich nicht: Dieses Rezept ist zwar exotisch, aber effektiv. Es hat meinen Patienten geholfen und wird Ihnen wahrscheinlich auch helfen.

Füllen Sie einen Topf mit zwei Litern Milch und legen Sie vier Zwiebeln hinein. Bringen Sie das Ganze zum Kochen, dann etwas abkühlen lassen. Gießen Sie die Milch in einen Nachttopf, setzten Sie sich darauf und bleiben Sie 10 bis 15 Minuten sitzen. Wiederholen Sie die Behandlung jeden zweiten Tag, insgesamt fünf bis sieben Mal. Bei Blutungen darf diese Behandlung nicht ausgeführt werden.

 

Gegen Radikulitis

Radikulitis sind akute Lendenschmerzen, die durch eine Nervenwurzelentzündung verursacht werden.

1. Empfehlung. Wärmekompresse mit Wasser oder Alkohol.

Falten Sie ein Stück Stoff mehrfach, feuchten Sie es mit warmem Wasser an, besser mit 40-prozentigem Wodka oder anderem Schnaps. Wringen Sie das überflüssige Wasser (bzw. Wodka) aus, legen Sie den Stoff an die schmerzende Stelle, legen Sie Zellophan darüber, und über das Zellophan Watte oder Wolle. Befestigen Sie das Ganze mit einem Verband oder Handtuch und bleiben Sie zwei bis vier Stunden liegen. Die Kompresse muss jeden zweiten Tag gemacht werden, insgesamt fünf bis sieben Mal.

Es ist schwierig, das alles alleine zu machen. Deshalb werden Sie wahrscheinlich die Hilfe eines Ihrer Familienangehörigen benötigen.

2. Empfehlung. Wärmepflaster.

Kleben Sie das Pflaster an die schmerzende Stelle. Wenn Sie kein Wärmepflaster haben, dann kleben Sie an die Wirbelsäule mit einem einfachen Pflaster kleine Stückchen Peperoni, die den Schmerz auch lindern und Entzündungen hemmen. Keine Angst, wenn Sie ein leichtes Brennen spüren.

3. Empfehlung. Magnettherapie.

Legen Sie ein Stück Magnet (falls Sie eines finden) an die schmerzende Stelle. Das ist ein hervorragendes Mittel, dessen Wirkung bereits vielfach erprobt wurde.

4. Empfehlung. Bügeln.

Um Schmerzen an der Lende zu beseitigen oder zu lindern, können Sie auf eine originelle Volksheilmethode zurückgreifen. Dafür brauchen Sie einen Helfer. Die „Bügeltherapie“ wird folgendermaßen ausgeführt:

Der Kranke legt sich auf den Bauch. Sein Helfer legt ihm einen mehrmals gefalteten Stoff oder eine Decke auf den Rücken. Dann bügelt der Helfe die schmerzende Stelle mit einem Bügeleisen, das auf niedrige Stufe eingestellt ist. Dabei muss der Helfer auf die Reaktionen des Kranken achten. Der Kranke sollte eine angenehme Wärme empfinden, kein Brennen.

5. Empfehlung. Föhntherapie.

Zur Linderung von Lendenschmerzen kann man statt Bügeleisen auch einen Föhn benutzen. In diesem Fall brauchen Sie keinen Stoff auf den Rücken zu legen.

Vermutlich wissen Sie ganz genau, dass man bei einer Entzündung keine Wärme anwenden darf. Wie kann dann der Autor Sie zu diesen „heißen“ Therapien raten? Er sollte wenigstens erklären, warum das funktioniert, nicht wahr?

Also, ich erkläre. Der Schmerz an der Lende geht oft nicht von der Wirbelsäule und auch nicht von entzündeten Nervenwurzeln aus. Die Schmerzursache ist auf verspannte, tief liegende Lendenmuskeln zurückzuführen. Die Wärme entspannt diese Muskeln und stellt an der kranken Stelle die Harmonie und Ordnung wieder her.

6. Empfehlung. Schröpfköpfe.

Manchmal, wenn nichts anderes hilft, setze ich bei meinen Patienten an die schmerzende Stelle Schröpfköpfe. Der Schmerz vergeht! Dieses Mittel ist sehr wirksam, aber etwas riskant. Ich habe zwar noch nie Komplikationen beobachtet, man muss aber bei dieser Behandlung vorsichtig sein. Denn wenn die Schröpfköpfe zu viel Unterhautfettgewebe einsaugen, können sich die Schmerzen verstärken.

 

Gegen Gelenkentzündung

Heilbad für Hände und Füße.

Nehmen Sie jeweils 50 Gramm Brennnessel, Johanniskraut, Wegerich und Calendula. Vermischen Sie die Kräuter. Zwei Esslöffel der Mischung übergießen Sie mit einem Liter kochendem Wasser, dann 20 Minuten ziehen lassen, anschließend durchsieben und in eine Schüssel mit warmem Wasser geben. Legen Sie Ihre Hände oder stellen Sie Ihre Füße für 15 bis 20 Minuten hinein. Die Kur ist jeden zweiten Tag vorzunehmen, insgesamt sieben bis zehn Mal.

Behandlung mit Peperoni.

Legen Sie an die schmerzenden Gelenke – genau so wie bei Radikulitis – in zwei Hälften geschnittene Peperoni. Dies verbessert den Blutkreislauf und hemmt die Entzündung.

 

Rheumatische Erkrankung der kleinen Hand- oder Fußgelenke

Beutelchen mit Birkenblättern.

Nähen Sie kleine Beutel. Füllen Sie diese mit frischen oder trockenen Birkenblättern und ziehen Sie sie über Ihre Hände oder Füße. Am besten machen Sie das vor dem Schlafengehen: Ihre Extremitäten sollten die ganze Nacht hindurch in den Beuteln bleiben. Wiederholen Sie die Behandlung jede zweite Nacht, insgesamt fünf bis sieben Mal. Wenn die Blätter durchs Schwitzen zu feucht werden und Sie beim Schlafen stören, wechseln Sie sie aus.

Anstatt Beutel kann man auch Stoffhandschuhe oder Socken benutzen.

 

Krampfadern der unteren Extremitäten

Wechselbäder für Beine.

Stellen Sie zwei Eimer bereit - einen mit warmem Wasser (34 bis 35 Grad) und einen mit kühlem Wasser (25 bis 26 Grad). Der Temperaturenunterschied muss also bei acht bis zehn Grad liegen. Tauchen Sie Ihre Beine für zwei bis drei Minuten zuerst ins warme Wasser und danach ebenfalls für zwei bis drei Minuten ins kühle Wasser. Wiederholen Sie das sechs bis sieben Mal. Am nächsten Tag erhöhen Sie den Temperaturenunterschied um ein bis zwei Grad – das warme Wasser soll etwas wärmer und das kühle Wasser etwas kühler sein. Gegen Ende der Therapie (zehn bis 12 Mal) muss der Temperaturenunterschied zwischen dem warmen und kühlen Wasser 20 bis 30 Grad betragen.

Außerdem sollte man in der Früh im Bett die Beine mit einem Leinenband fest einbinden, wobei die Beine hochgehalten werden müssen.

Gegenanzeige: Bei Thrombophlebitis (Venenentzündung mit Ausbildung einer Thrombose) darf man die Wechselbäder für die Beine auf keinen Fall ausführen.

 

Gegen Übergewicht

Neben der üblichen Hygiene nehmen Sie jeden dritten Tag 15 bis 20 Minuten lang ein Heilbad. Die Ausgangstemperatur des Wassers beträgt 37 bis 38 Grad. Erhöhen Sie die Temperatur bis auf 41 oder 42 Grad, indem Sie immer wieder heißes Wasser dazu geben.

Heißes Wasser fördert den Stoffwechsel, was das Abnehmen unterstützt.

 

Gegen Hautpilz

Am häufigsten tritt Hautpilz an Händen und Füßen auf. Um ihn zu heilen, müssen Sie folgendes machen. Kochen Sie ein paar Tassen starken Kaffee. Lassen Sie den Kaffee etwas abkühlen und waschen Sie darin Ihre Hände und (oder) Füße. Nehmen Sie diese Behandlung jeden Tag vor, insgesamt sieben bis zehn Mal.

Bei jeder Hauterkrankung, besonders wenn sie mit Juckreiz verbunden ist, hilft Sonnenlicht oder Ultraviolett-Bestrahlung. Ich empfehle Ihnen dringend, sich eine Ultraviolettlampe zu kaufen und regelmäßig nach den Anweisungen die betroffenen Stellen zu bestrahlen.

 

Gegen Hautunreinheiten

Sie treten in der Regel in der Pubertät auf. Um sie loszuwerden, sollte man morgens und abends das Gesicht mit Salzwasser waschen. Dazu löst man in warmem Wasser handelsübliches Kochsalz auf. Das Salz zieht aus den entzündeten Talgdrüsen Eiter, Toxine, Abfallprodukte usw. heraus, die sich beim Zerfall des Gewebes bilden. Dadurch wird die Entzündung gehemmt. Falls die Hautunreinheiten nicht nur am Gesicht auftreten, sondern auch an anderen Körperstellen, sollte man ein Salzbad nehmen (siehe Abschnitt „Reinigung der Haut“).

 

Gegen Anämie (Blutarmut)

Hier also das schon angekündigte Heilmittel aus Nägeln. Stecken Sie in einen frischen Apfel ein paar saubere Nägel und lassen Sie diese über Nacht dort stecken. In der Früh essen Sie den Apfel auf. Vergessen Sie nicht, die Nägel vorher zu entfernen!

Ich erkläre nun, wozu Sie das machen sollten. Bei Anämie braucht der Körper Eisen. Indem Sie Nägel in den Apfel stecken und diese für einige Zeit darin lassen, sättigen Sie den Apfel mit Eisen. Und aus dem Apfel gelangt das Eisen in Ihren Körper.

 

Gegen müde Augen

Kompresse.

Einen Esslöffel Melisse mit einem Glas siedendem Wasser übergießen und 10 bis 15 Minuten ziehen lassen. Befeuchten Sie damit zwei Wattepads und legen Sie diese auf die Augen. Lassen Sie die Wattepads so lange auf den Augen liegen, bis sie (nicht die Augen, sondern die Wattepads) sich abgekühlt haben. Wiederholen Sie die Behandlung, wenn nötig.

Anstatt Melisse kann man auch zwei Scheiben einer frischen Gurke verwenden.

Diese Behandlung ist vor allem für Menschen nützlich, die viel am Computer arbeiten, aber auch Kraftfahrern, Uhrmachern, Studenten (besonders während der Prüfungszeit) und all denjenigen, die aufgrund ihrer Tätigkeit die Augenmuskeln anstrengen müssen, zu empfehlen. Sozusagen allen, die vorausschauen. Wenn die Seeleute des Kolumbus dieses Rezept gekannt hätten, hätten sie Amerika viel früher entdeckt und sich nicht so lange im Ozean herumgetrieben. Auch die Seeleute auf der Titanic hätten vielleicht den Eisberg rechtzeitig bemerkt.

Und für uns habe ich noch einen Rat, was man gegen müde Augen machen kann.

Vermeiden Sie in Ihrer Umgebung – in der Wohnung und in der Arbeit – grelle Farben, besonders rote und knallgelbe Farbtöne. Es sollte eine Palette mit mildem Grün, warmem Braun oder Himmelblau überwiegen.

 

Gegen Potenzschwäche

Die Therapie besteht aus drei Behandlungen.

1. Einen Teelöffel zerkleinerte Ginsengwurzel wie Tee ziehen lassen und morgens wie Tee trinken.

2. In eine Plastiktüte Eis einwickeln. Legen Sie die Tüte zunächst für eine Minute an den Nacken, dann für eine Minute zwischen die Schulterblätter, danach für eine Minute ans Kreuzbein und schließlich für eine Minute (wenn Sie das aushalten) an die Hoden. Die Behandlungsdauer beträgt eine Woche. Während dieser Woche ist der Geschlechtsverkehr untersagt. Davon träumen dürfen Sie schon.

3. 100 Gramm Minze zehn Minuten in einem Liter Wasser kochen lassen. Danach durchsieben und in die Badewanne mit warmem Wasser gießen. Nehmen Sie so ein Bad zwei Mal wöchentlich einen Monat lang vor dem Schlafengehen. Übrigens, zwischen Bad und Einschlafen können Sie Liebe machen, so viel sie wollen.

 

Bauchmassage

 In erster Linie wird Bauchmassage bei Verstopfung angewendet. Warum habe ich im Kapitel Häusliche Physiotherapie gerade dieser Beschwerde die meiste Aufmerksamkeit geschenkt? Weil eben Verstopfungen und Vergiftungen mit gestauter Nahrung sehr viele andere Leiden zur Folge haben wie Müdigkeit, Kopfschmerzen, Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, Entzündung der Gallenblase und der Gallendrüse, Hauterkrankungen usw. Verstopfung schwächt die Immunität und beschleunigt den Alterungsprozess. Eine Frau, die an Verstopfung leidet, kann nicht schön und glücklich aussehen. Männer haben übrigens auch keinen Spaß daran, oder?

Um zu erfahren, wie man Verstopfungen loswerden kann, wenden wir uns nochmals an Doktor Juri Petrow, den Leiter der Bioklinik Szeged.

„Sehr geehrter Kollege, was können Sie uns sagen?“

„Wenn Sie seit zwei Tagen oder sogar seit einer Woche keinen Stuhlgang mehr hatten, trinken Sie in der Früh ein Glas Leitungswasser. Sie dürfen sonst nichts essen oder trinken. Legen Sie sich auf den Rücken und ziehen Sie die Beine an. Machen Sie Ihren Bauch frei und kremen Sie ihn ein. Streicheln Sie die Haut am Nabel mit der ganzen Handfläche im Uhrzeigersinn (auf keinen Fall entgegengesetzt). Mit jeder neuen Drehbewegung muss Ihre Hand immer stärker gegen die Bauchwand drücken. Dabei müssen Sie auf Ihren Atem achten – atmen Sie ruhig und gleichmäßig. Atmen Sie mit dem Mund tief ein, so dass sich der Bauch wölbt. Am Anfang können Sie Schwierigkeiten haben, aber diese sind leicht zu überwinden. Atmen Sie langsam auf acht bis zehn aus.

„Die Bauchmassage muss man wahrscheinlich mit dem Aus- und Einatmen in Einklang bringen.“

„Ja. Auf den Bauch drücken darf man nur beim Ausatmen. So helfen Sie mit Ihrer Hand, den Darminhalt durch den Darm zu transportieren. Einmal Ausatmen – einmal in kreisender und gleitender Bewegung auf den Bauch drücken. Dann wieder einatmen und der Bauch wölbt sich wieder. Dabei drückt die Hand nicht auf den Bauch, sondern berührt nur leicht die Haut. Mit dem Ausatmen beginnt eine weitere Handbewegung – die Handfläche geht wieder nach unten, umkreist den Nabel, wenn man mit dem Ausatmen fertig ist, und kehrt wieder zur Ausgangsposition zurück.

„Wie lang muss die Massage dauern?“

„Drei bis fünf Minuten.“

„Und dann?“

„Dann gehen Sie auf die Toilette. Auch wenn Sie keinen Drang verspüren, sollten Sie sich trotzdem anstrengen und versuchen, den Stuhlgang hervorzurufen. Kann sein, dass Sie es die ersten zwei oder drei Male nicht schaffen, aber nach dem vierten oder fünften Mal entwickelt sich bei Menschen normalerweise ein Reflex, eine Art Biorhythmus, nach der Massage auf die Toilette zu gehen.

„Muss man diese Massage selbständig machen?“

„Wenn Sie niemanden haben, der Ihnen helfen könnte, dann ja. Aber es ist besser, wenn Sie jemand anders massiert, denn so können Sie sich besser entspannen.“

„Man kann sich aber auch an einen professionellen Masseur wenden.“

„Nein, diese Behandlung muss zu Hause vorgenommen werden, und nicht beim Arzt.“

„Warum?“

„Weil die Massage gleich in der Früh gemacht werden muss, solange Sie noch im Bett liegen, noch nichts gegessen und getrunken haben und nirgendwohin gegangen sind. Deshalb müssen Sie lernen, ob Sie wollen oder nicht, sich selbst diese Massage zu machen - oder ein Familienmitglied einweisen!“

„Reicht die Massage aus, um den Stuhlgang zu normalisieren? Braucht man darüber hinaus nichts weiter zu machen?“

„In manchen Fällen reicht die Massage aus, in manchen Fällen leider nicht. Man muss auch eine entsprechende Diät einhalten und Tee aus Heilkräutern trinken. In besonders schlimmen Fällen ist eine Leber- und Darmreinigung nötig.“

„Was halten Sie von den so beliebten Abfuhrmitteln?“

„Nichts. Man darf sich nicht an diese Mittel gewöhnen! Man darf nicht ‚abfuhrmittelsüchtig’ werden! Zunächst wird der Darm tatsächlich positiv auf die Medikamente reagieren, mit denen sie ihn unterstützen. Aber mit der Zeit wird er immer träger und er wird immer schlechter arbeiten.“

„Hmm… So ist das also…“

„Ich kann Ihnen noch einen einfachen Rat geben. Ziehen Sie den Bauch ein und wölben Sie ihn wieder. Machen Sie das drei bis fünf Mal am Tag, wenn Sie irgendwo unterwegs sind: in einem Geschäft, zu Hause oder auf der Straße – das fällt keinem auf. So fördern Sie die Arbeit des Darms. Dabei denken Sie an Ihre Darmtätigkeit und spornen sie zum Arbeiten an. Überzeugen oder zwingen Sie den Darm dazu, sich an die Arbeit machen – und er wird sich fügen. Wenn Sie faul sind, dann ist Ihr Darm auch faul. Wenn Sie beginnen, etwas zu tun, beginnt auch Ihr Darm zu arbeiten.“

„Da sollte man, glaube ich, nicht zu übereifrig werden. Sonst beginnt er irgendwo im Geschäft oder auf der Straße plötzlich zu arbeiten…“

 

Dr. Alexandre Strasny 
 DER KLEINE HEILPRAKTIKER  
Ein Handbuch für passionierte Heilpraktiker und beharrliche Patienten

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